Spielbericht: Regensburg Phoenix vs. Wiesbaden Phantoms

Phoenix beenden Meisterseason mit Machtdemonstration – Regensburg Phoenix 50 – 10 Wiesbaden Phantoms

Die Meisterschaft in der GFL 2-Süd war bereits eingetütet. Aber das Seniors-Team der Regensburg Phoenix war weit davon entfernt, im letzten Heimspiel der Season, das ganz im Zeichen der Regensburger Dult seine optischen und Programm-Highlights hatte, auch nur einen Deut nachzugeben.
Die Mannschaft um Headcoach Derrick Wilson hatte noch Ziele: Die ungeschlagene Heimserie zu halten, den heimischen Fans und den Spielern, die das Team verließen, einen würdigen Abschied zu bereiten und sich wieder den Titel „beste Defense“ zu schnappen. Dazu brauchte man zwar etwas Mithilfe aus Nürnberg, aber diese Mannschaft aus Regensburg hatte gezeigt, wie man bei den Phoenix an Ziele herangeht.
Los ging es nach kurzen Regenschauern pünktlich um 16 Uhr mit dem Kickoff der Regensburger. Man wollte zuerst die starke Defense von Defense-Coordinator Earl Stephens aufs Feld schicken und gleichzeitig mit Ballbesitz in die zweite Spielhälfte starten. Der Cointoss wurde dieses Mal von Sport-Bürgermeisterin Astrid Freudenstein ausgeführt, die sich in die Reihe der zahlreichen Gratulanten zum Aufstieg ganz vorne mit einreihte.
Die Defense machte dort weiter, wo man in Albershausen aufhörte. Mit ständigem Druck auf die gegnerische Offense zwang sie die Gäste aus Wiesbaden gleich im ersten Drive zum Punt, somit war die Offense um Quarterback Cameron Yowell (#12) an der Reihe. Mit Runs von Alexander von Poblotzki (#4) oder Pässen auf seine vielen Anspielstationen schaffte es Yowell, sich in Reichweite zu bringen, für die ersten Punkte sorgte dann einmal mehr Nicolas Hayes (#2) mit dem Touchdown und Dominik Laßmann (#41) mit dem Extrapunkt. Somit hieß es schnell 7:0 für die Gastgeber. Die Defense, bekannt für ihre abgefangenen Bälle, hatte ebenfalls Lust, Punkte zu erzielen. Nico Ziaja (#23) fing im nächsten Spielzug der Gäste den Ball ab und trug ihn zu einem Pick-Six zurück, inkl. Extrapunkt von Laßmann hieß es somit bereits 14:0 für die Regensburger. Das reichte den Verteidigern aber nicht, die Defense setzte die Phantoms so unter Druck, dass es zu einem Safety kam, der ballführende Spieler der Gäste wurde also in deren eigenen Endzone zu Boden gebracht, somit weitere zwei Punkte für Regensburg und ein neuer Spielstand von 16:0 nach knapp sechs gespielten Minuten. Die Gäste aus Wiesbaden wachten nun auf und schafften es mit ihrer Defense, die Phoenix-Offense ohne weitere Punkte vom Platz zu schicken. Aber auch Regensburg gab sich defensiv keine Blöße und zwang die Gäste erneut zum Punten. Hatte man im Hinspiel in Wiesbaden noch Probleme mit der Phantoms-Offense, so demonstrierten die Hausherren im ersten Quarter eine klare Dominanz. Zu Beginn des zweiten Quarters dann erneut Punkte für die Regensburger Offense, diesmal fand Yowell seinen Receiver Malik Small (#11) zum Touchdown, mit dem Extrapunkt von Laßmann erhöhten die Gastgeber auf 23:0. Die Phantoms schafften es in der Folge wenigstens in Richtung Endzone, doch durch den permanenten Druck reichte es nur für ein Fieldgoal, das die ersten Punkte für Wiesbaden brachte, neuer Spielstand 23:3. In der Folge dominierten die Defenses beider Teams, ein Schock nach einer Fumble-Recovery der Gäste wurde von den Referees zurückgenommen. Das Schweizer Taschenmesser aus Australien, Matthew Hull (#24) fing noch mit dem Halbzeitpfiff den Ball der Gäste ab, somit ging es mit dem Spielstand von 23:3 in die Halbzeitpause. Während die zahlreichen Fans bei leckerem Essen ihr Können u.a. beim Maßkrug-Heben unter Beweis stellen konnten, analysierten die Coaches der Gastgeber die erste Halbzeit und zeigten sich insgesamt zufrieden. Das Ziel war, defensiv weiterhin Druck zu machen und offensiv noch möglichst viele Punkte auf das Board zu bringen.
Das ließen sich die Spieler der Offense nicht zweimal sagen, mit dem zweiten Spielzug fand Yowell seine Anspielstation Nicolas Hayes (#2) zum nächsten Touchdown, auch Laßmann traf wieder, somit bauten die Seniors die Führung auf 30:3 aus. In der Folge ließen beide Verteidigungsreihen nichts zu, der Ballbesitz wurde hin und her gewechselt. Dann gelang den Gästen ihr erster Touchdown, eine Schwachstelle in der Mitte erlaubte den Phantoms, den Ball nach langem Pass in die Endzone zu tragen, mit dem Extrapunkt verkürzten die Gäste auf 30:10. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in das letzte Viertel des Spiels und der Season. Kurz nach Seitenwechsel fand Yowell dann Sebastian Lang (#81) für den Touchdown, mit dem Extrapunkt von Laßmann lautete der Spielstand nun 37:10. Die Gäste aus Wiesbaden fanden nun kein Mittel mehr gegen die Meistermannschaft aus Regensburg, durch den Druck der Defense bekamen die Regensburger den Ball kurz vor der Endzone zurück, diesmal durfte sich Alexander von Poblotzki (#4) in die Statistik der Touchdown-Empfänger eintragen. Der Extrapunkt-Versuch wurde wegen einer Strafe gegen Wiesbaden nicht gewertet und so versuchten die Regensburger eine Two-Point-Conversion, die jedoch keine weiteren Punkte auf die 43:10-Führung brachte. Nun war sogar die magische 50-Punkte Grenze in Reichweite der Gastgeber, die sich mit einer Machtdemonstration aus der Liga verabschieden wollten. Alexander von Poblotzki (#4) erzielte mit einem Lauf den entscheidenden und auch letzten Touchdown des Spiels und Dominik Laßmann kickte den Extrapunkt zur 50:10-Führung. Nun durften sich auch Spieler aus der zweiten Reihe versuchen und konnten sich noch auf dem Spielfeld feiern lassen. Hervorzuheben war Quarterback Michael Stahl (#10), der die Offense bis zum Schlusspfiff souverän führte und mit einem eigenen Lauf für ein weiteres Highlight des Spiels sorgte.
Dann war die Season 2025 in der GFL 2-Süd in den Büchern, die Gäste wurden verabschiedet und die Feierlichkeiten nahmen ihren Lauf. Vorständin Tanja Wilson nahm den Pokal des Verbands entgegen und gab ihn an den scheidenden Captain Kilian „Goofy“ Richter (#99) ab, der zusammen mit den Fans und der Mannschaft den würdigen Abschluss feierte. Meisterschaft-Shirts wurden verteilt, zahlreiche Familien, Freunde und Fans waren auf dem Platz, um die Atmosphäre aufzusaugen. Neben der teaminternen Auszeichnung verschiedener Spieler, die durch ihre Leistungen auf und abseits des Feldes herausstachen, wurden neben den Import-Spielern folgende Spieler in den sicheren Ruhestand verabschiedet: Defensive-Liner Robert Mitchell (#45), Offensive-Liner Benedikt Grünauer (#52), Linebacker und Thomas-Arron-Nichols-Award-Gewinner Manuel Möller (#54) und Defensive-End und Vereinslegende Kilian „Goofy“ Richter (#99). Richter ließ seine 11 Jahre Phoenix-Geschichte Revue passieren und trat auf dem Höhepunkt seiner Karriere als aktiver Spieler und langjähriger Captain zurück. Headcoach Derrick Wilson würdigte die scheidenden und aktiven Spieler und betonte, dass nun eine neue Zeitrechnung für das Team aus Regensburg anbricht und man im nächsten Jahr an die Erfolge anknüpfen möchte. Dass dies als Versprechen gesehen werden kann, zeigt der Fakt, dass auch in dieser Season die Regensburg Phoenix die beste Defense der Liga (Nord- und Süddivison) stellten und somit alle Ziele des Tages erreicht wurden.

Fotos: Mike Hoffmann